Contilia Ösophaguszentrum – Ihre Experten in Essen und Mülheim für Speiseröhrenerkrankungen
FAQs
Die Erkrankungen der Speiseröhre erfordern zur Diagnostik und Therapie Spezialisten, da diese Erkrankungen selten sind und Spezialwissen voraussetzen. Als erste Anprechpartner sind Gastroenterologen zu nennen besonders solche, die spezielle endoskopische Expertise haben und die diagnostischen Schritte einleiten. Aber auch Chirurgen, die sich mit der Speiseröhre besonders beschäftigen, können Ansprechpartner sein. Weitere Spezialisten wie Radiologen etc. werden hinzugezogen wenn die weitere Diagnostik es erfordert.
- Spiegelung sog. Ösophagogastroduodenoskopie
- Röntgen mit Kontrastmittel
- Computertomographie
- Manometrie d.h. Druckmessung zur Beurteilung der Muskelaktivität der Speiseröhre und des Speisentransportes
- pH-Metrie zur Messung von Säurerückfluss aus dem Magen
- Spezialuntersuchungen
Eine typische Symptomatik ist das Sodbrennen, es gilt auch als Leitsymptom, es werden jedoch viele unterschiedliche Beschwerden gelegentlich auch als Sodbrennen bezeichnet. Erbrechen ist nicht typisch für Sodbrennen, es kann jedoch zu Aufstoßen kommen mit dem Gefühl, dass Mageninhalte in Mund oder Rachen fließen. Weitere mögliche Beschwerden könnten nächtlicher oder morgendlicher Husten sein, Zahnerosionen, ein Mundgeruch, der sogenannte Foetor ex ore, Halsschmerzen oder auch atypische Brustschmerzen. Hier ist es wichtig, Durchblutungsstörungen des Herzens abzugrenzen. Treten die Belastungen eher unter körperlicher Anstrengung auf, so sollte zwingend eine kardiologische Abklärung erfolgen, beispielsweise mit einem Belastungs-EKG.
In Deutschland leiden etwa 10 bis 20 % an Reflux, diese Erkrankung kann mit oder ohne typische Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut auftreten. Verursachend ist in der Regel aufsteigende Magensäure, welche die Schleimhaut der Speiseröhre reizt. Es zeigt sich ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein als sogenanntes Sodbrennen, es können jedoch auch Schluckstörungen, Druckgefühl und verschiedene andere Beschwerden auftreten.
Der Symptomverlauf ist sehr unterschiedlich, da die Speiseröhrenentzündung auch von äußeren Faktoren abhängig ist, ist die Symptomdauer sehr unterschiedlich. Einige Menschen klagen nur über kurze Reflux-Episoden, die beispielsweise durch starke Nahrungsmittelaufnahme und Alkoholkonsum verursacht sind. Andere klagen über nahezu lebenslange Beschwerden. Die Speiseröhre verfügt über eine sogenannte Clearance, d. h. durch Beweglichkeit der Speiseröhre (Peristaltik) und den Speichelfluss wird aufgestiegene Magensäure wieder aus der Speiseröhre entfernt, so dass es nicht zu dauerhaften Beschwerden kommt.
Hier sollte eine ärztliche Diagnostik erfolgen, durch Durchführung einer Magenspiegelung wird das Ausmaß der sogenannten Refluxösophagitis detektiert, es können auch andere Erkrankungen der Speiseröhre abgegrenzt werden. Zudem besteht die Möglichkeit durch Langzeitsäuremessungen der sogenannten Langzeit-pH-Metrie eine Dokumentation von Säurereflux in der Speiseröhre über 24 bis 48 Stunden zu dokumentieren. Dies kann durch Messgeräte erfolgen, die mit einem kleinem Messfühler über Draht in die Speiseröhre eingeführt werden, zur Verfügung steht auch häufig eine drahtlose funkgesteuerte Messkapsel, die endoskopisch in der unteren Speiseröhre platziert wird.
Bei starkem Sodbrennen, bei dem durch diese Messverfahren Säure als Verursacher bewiesen wurde, kann eine PPI-Medikation auch über Jahre unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Alternativ kann es auch angebracht sein, eine sogenannte Antireflux-Operation durchzuführen, diese sogenannte Fundoplicatio verhindert mechanisch, dass Säure vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt. Dieser Eingriff wird meist minimal chirurgisch, d. h. laparaskopisch durchgeführt, auf einen großen Oberbauchschnitt kann dabei verzichtet werden. Die Operation hat insbesondere Vorteile bei größeren Hernien, d. h. bei fehlendem Schluss des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Auch Menschen, die Schwierigkeiten haben über Jahre täglich Medikamente einzunehmen, können von der Operation gut profitieren.
Ja, die Beschwerden können von selbst verschwinden, dies impliziert jedoch in der Regel auch Lifestyle-Veränderungen, d. h. durch eine Normalisierung des Körpergewichtes, durch gesunde Mahlzeiten, wenig Alkohol und Nikotin können die Beschwerden deutlich zurückgehen oder auch komplett sistieren.
Durch Verhaltensänderungen kann die Bildung von Magensaft selbst nicht verändert werden, die Protonenpumpenhemmer PPI unterdrücken jedoch sehr spezifisch die Bildung von Magensaft, indem sie ein Enzym hemmen. Neben den PPI’s bestehen auch die anderen Optionen wie die Einnahme von Antazida oder Alginaten, hierzu können sie oben weiteres lesen.
Die Dauer von Refluxepisoden ist individuell sehr unterschiedlich. Auch gesunde Personen können nach einem ausgiebigen abendlichem Fest mit reichlich Speisen und alkoholhaltigen Getränken starkes Sodbrennen erleiden. Dieses normalisiert sich in der Regel schon am Folgetag. 10 bis 20 % aller Deutschen leiden gelegentlich unter Sodbrennen, dieses kann auch ohne äußeren erkennbaren Anlass Tage anhalten, bestehen anhaltende Beschwerden, so sollten diese durch eine sogenannte Index-Endoskopie geklärt werden, d. h. es empfiehlt sich die Durchführung einer Magenspiegelung und ggf. Säuremessung durch Langzeit-pH-Metrie.
Erste Maßnahme bei Speiseröhrenentzündungen sollte die sogenannte Lifestyle-Modifikation sein, denn es gibt vielen wirksame Therapieverfahren, bei der eine Medikation entbehrlich ist. Ein wichtiger Punkt kann der Verzicht auf Nikotin oder Alkohol sein. Auch bestimmte Lebensmittel können Refluxbeschwerden auslösen, dies können fettige oder stark gewürzte Speisen sein, Zitrusfrüchte, kohlensäurehaltige Getränke oder Kaffee. Jeder hat eine andere Empfindlichkeit der Speiseröhre auf individuelle Lebensmittel, es lohnt sich, durch Selbstbeobachtung einen Zusammenhang zwischen Speisen und Reflux für sich selbst herzustellen.
Ein effektiver Punkt zur Reduktion von Refluxbeschwerden kann bei adipösen Menschen die Gewichtsreduktion sein. Durch das Übergewicht entsteht ein mechanischer Druck auf den Magen, dieser überträgt sich leider auch auf die Speiseröhre. Insbesondere fetthaltige und kalorienreiche Mahlzeiten können Beschwerden hervorrufen.
Eine andere Hilfe kann sein, nicht mit vollem Magen zu Bett zu gehen, späte Mahlzeiten sollten unterbleiben, auch eine Hochlagerung des Oberkörpers im Bett kann helfen.
In der medikamentösen Therapie steht an erster Stelle die Einnahme von sogenannten Protonenpumpeninhibitoren, diese Medikamente sind sehr effektiv in der Reduktion von Sodbrennen, sie sind auch wirksamer als andere Medikamente wie die sogenannten H2-Rezeptorblocker. In geringer Dosis und begrenzter Anzahl sind diese Tabletten in der Apotheke frei verkäuflich, bei dauerhafter oder hochdosierter Einnahme sollte eine ärztliche Diagnostik und Rezeptierung erfolgen. Hilfreich sein kann auch die Medikation durch Kombination mit sogenannten Antazida. Diese binden Magensäure, es sind auch alginathaltige Mittel verfügbar, diese nehmen im Magen eine gelartige Konsistenz an, was den Rückfluss von Mageninhalt bremsen kann. In der Apotheke sind die Alginate und Antazida bei leichtem Sodbrennen auch ohne Rezept erhältlich.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Lebensmittel, insgesamt können üppige Mahlzeiten Sodbrennen auslösen, der Betroffene sollte selber testen, welche Lebensmittel Refluxbeschwerden auslösen. Es sind einzelne Lebensmittel, die oft nicht vertragen werden, dieses können stark gewürzte Speisen sein, Fettiges, Zitrusfrüchte, Kohlensäure, Schokolode oder auch Kaffee. Es kann sich hier lohnen, ein Ernährungstagebuch zu führen, indem die Symptome mit den Speisen und Getränken korrigiert werden können. Vielleicht zeigt es sich auch, dass das Essen kaum Einfluss auf die individuellen Beschwerden hat.
Es gibt zwei Arten von Speiseröhrenkrebs: das Adenokarzinom, das aus der sog. Barrett-Schleimhaut hervorgeht und ganz überwiegend in der unteren Speiseröhre auftritt. Es entsteht durch langjährigen pathologischen Säurerückfluss mit dem Symptom Sodbrennen aus dem Magen in die untere Speiseröhre. Dadurch wird die normale Speiseröhrenschleimhaut an dieser Stelle zerstört und durch eine weniger säureempfindliche andere Schleimhaut das sog. Barrett-Epithel ersetzt. Dieses hat ein Potential zur malignen Entartung mit Krebsentstehung über mehrere Vorstufen.
Die zweite heute seltenere Form von Speiseröhrenkrebs ist das Plattenepithelkarzinom, das durch intensiven langjährigen Alkoholgenuss und Rauchen entsteht.
Das wichtigste Symptom sind Schluckstörungen, die sich langsam steigern und zum Teil wechselnd stark ausgeprägt sind. Diese können auch mit Schmerzen im Brustkorb und / oder Oberbauch einhergehen. Schluckstörungen müssen immer abgeklärt werden.
Ja. Bei sehr kleinen oberflächlichen Tumoren kann evtl. eine endoskopische lokale Abtragung möglich sein. Bei grösseren Tumoren ist eine Operation erforderlich. Fortgeschrittene Tumoren werden heute durch eine Kombination von Chemotherapie bzw. Strahlenchemotherapie und nachfolgender Operation behandelt. Manche Tumoren können durch alleinige Strahlenchemotherapie behandelt werden. Das wichtigste Kriterium für die Heilungsaussicht ist daher das Tumorstadium.
Durch die Säureblockade allein bildet sich die Barrett-Schleimhaut nicht zurück. Auch durch eine Antirefluxoperation ist eine Rückbildung des Barrett-Epithels nicht zu erwarten. Es gibt Ansätze durch endoskopische Verfahren wie Radiofrequenzablation diese spezifische Schleimhaut mit oberflächlicher Hitzeeinwirkung zu zerstören, so dass sich wieder die normale ortsständige Schleimhaut ausbilden kann. Dabei können jedoch Engstellungen entstehen und Reste der Barrett-Schleimhaut bleiben.
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