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FAQs

Ein unzureichend behandelter Diabetes mellitus führt langfristig zu Schädigungen der Gefäße. Die Schädigungen der kleinen Gefäße betreffen Auge, Niere und die Nerven an den Beinen und Füßen. Die Schädigungen der großen Gefäße betreffen z.B. die Herzkranzgefäße, oder die hirn- oder beinversorgenden Gefäße.

Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, deren Auslöser letztlich nicht geklärt ist. Das bedeutet, dass sich das eigene Immunsystem gegen körpereigene Strukturen, in diesem Fall die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, richtet. Diese Zellen werden zerstört, sodass die eigene Insulinproduktion schließlich vollständig zum Erliegen kommt. Unbehandelt ist die Folge ein Blutzuckeranstieg und eine lebensbedrohliche Übersäuerung des Blutes, denn ohne Insulin kann auf Dauer kein Körper überleben. Ersetzt man das Insulin, kann das Problem behoben werden.

Es besteht ein erhöhtes Risiko einen Diabetes mellitus Typ 1 zu entwickeln, wenn eine solche Erkrankung in der engen Verwandtschaft auftritt. Ist ein Elternteil betroffen, liegt das eigene Erkrankungsrisiko bei 3-8 %. Sind beide Eltern von Diabetes mellitus Typ 1 betroffen, erkranken die Kinder in 25-30%. 

Das Auftreten dieser Diabetesform ist durch Lebensstiländerungen nicht zu verhindern, wohl aber in seinem Verlauf zu beeinflussen.

Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit, bei der eine Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse stattfindet. Die Folge ist ein absoluter Insulinmangel, der unbehandelt zu einer lebensbedrohlichen Übersäuerung des Blutes führt. Deshalb muss bei dieser Diabetesform das Insulin von außen ersetzt werden. 

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine komplexe Stoffwechselkrankheit mit relativem Insulinmangel, bei der einerseits eine Insulinresistenz und andererseits eine Störung der Insulinausschüttung vorliegen. Der Typ 2 Diabetes ist oft mit Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen vergesellschaftet.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Diabetesformen, z.B. bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (nach operativer Entfernung, bei chronischer Entzündung) oder bei Erkrankungen, die mit einer Überproduktion an Hormonen verbunden sind, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen (z.B. Kortison). Auch bei langfristiger Kortisontherapie kann ein sogenannter Steroid-Diabetes entstehen. Außerdem gibt es seltene vererbbare Diabetesformen, bei denen einzelne definierbare Gene verändert sind.

In der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 spielt die verminderte Insulinwirkung – die sogenannte Insulinresistenz - eine wesentliche Rolle. Insulinresistenz entsteht z.B. bei Übergewicht. 

Das Risiko einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln ist erhöht, wenn enge Familienangehörige an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind. Ist ein Elternteil erkrankt, liegt das Risiko selbst einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln bei ca. 50%. Sind beide Elternteile an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, beträgt das Risiko einer eigenen Erkrankung 70%. 

Wenn man in der Vergangenheit einen Schwangerschaftsdiabetes hatte, so ist das Erkrankungsrisiko deutlich erhöht. 35-60% der Frauen entwickeln im Zeitfenster von 10 Jahren nach dem Schwangerschaftsdiabetes einen Diabetes mellitus Typ 2.

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Menschen mit Diabetes legen gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt ein individuelles HbA1c-Ziel fest. Dieses orientiert sich u.a. am Alter, an der Erkrankungsdauer, am Vorliegen von Vorerkrankungen und Diabeteskomplikationen, an der Bereitschaft sich um eine gute Einstellung kümmern zu wollen, am Risiko für Unterzuckerungen usw. Meist liegt das Ziel in einem HbA1c-Korridor von 6,5-7,5 %. Unbedingt vermeiden sollte man Unterzuckerungen.

Unter dem Begriff des Diabetischen Fußsyndroms versteht man eine Komplikation des Diabetes mellitus, die in der Regel mit Wunden an den Füßen einhergeht. Dabei spielt der Verlust des schützenden Schmerzempfindens, der bei Vorliegen einer Nervenstörung (Polyneuropathie) auftritt, eine entscheidende Rolle. Verletzungen werden spät entdeckt oder aber Wunden entstehen durch eine unbemerkte Drucküberlastung einzelner Bereiche des Fußes. Diese Überlastungen finden sich oft bei Fehlstellungen des Fußes. Risikobereiche weisen eine vermehrte Hornhautbildung auf. Ist eine Wunde entstanden, kommt es oft aufgrund einer begleitenden Durchblutungsstörung zu Wundheilungsstörungen.

Ein diabetisches Koma (oder lateinisch: Coma diabeticum) kann bei Diabetes mellitus Typ 2 bei extrem hohen Blutzuckerwerten auftreten, die zur Austrocknung des Körpers und schließlich zur Bewusstseinstrübung führen. Bei Diabetes mellitus Typ 1 kann ein diabetisches Koma durch Übersäuerung des Blutes bei absolutem Insulinmangel, d.h. bei der sogenannten diabetischen Ketoazidose, entstehen. Die Überlebenschancen hängen von der Grunderkrankung und dem Ausmaß der Störung ab.

Das „diabetische Koma“ ist eine Akutkomplikation des Diabetes mellitus, die meist ohne erkennbare Folgeschäden verbleibt. Vor allem bei Kindern, seltener bei Erwachsenen kann es jedoch durch eine zu schnelle Blutzuckersenkung zu einem gefährlichen Hirnödem kommen.

Von Schwangerschaftsdiabetes spricht man bei einer Diabeteserkrankung, die während der Schwangerschaft erstmals auftritt. In der Regel passiert dies in der Zeit zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche, da in dieser Zeit bedingt durch die Hormonumstellung des Körpers eine Zunahme der Insulinresistenz einsetzt, die der Körper in manchen Fällen nicht mehr ausgleichen kann. In dieser Zeit sollte deshalb bei allen Schwangeren ein Screening durchgeführt werden.

Die Risikofaktoren für das Entstehen eines Schwangerschaftsdiabetes ähneln denen eines Typ 2 Diabetes: Übergewicht, ein erhöhtes familiäres Risiko, ein ungünstiger Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesunder Ernährung.

Bei Symptomen einer Unterzuckerung sollte man schnellstmöglich – noch bevor man den Blutzucker gemessen hat - Glukose zu sich nehmen. Dabei werden zunächst zwei schnelle Kohlenhydrateinheiten gefolgt von zwei langsamen Kohlenhydrateinheiten empfohlen. Zu den schnellen Kohlenhydrateinheiten zählt z.B. Traubenzucker (4 Plättchen) oder Apfelsaft (200 ml) oder Cola/Limonade (200 ml). Zu den langsameren Kohlenhydrateinheiten zählt z.B. ein Müsliriegel, ein Schokoriegel, ein Joghurt oder eine Scheibe Brot. In Abhängigkeit vom Blutzuckerwert und dessen Verlauf entscheidet man dann über die weitere Therapie.

Eine Unterzuckerung macht sich bemerkbar durch Unruhe, Zittern, Kaltschweißigkeit, Kribbelgefühl um den Mund, Heißhunger. Mit weiter sinkendem Zucker kommen Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust, Krampfanfälle hinzu. Wann diese Symptomatik beginnt, hängt ab von der Häufigkeit, mit der Unterzuckerungen auftreten. Normalerweise schaltet sich ab einem Blutzucker von ca. 70 mg/dl erst die Insulinproduktion ab, bei weiter sinkendem Blutzucker schüttet der Körper das Insulin-Gegenhormon Glukagon, außerdem Adrenalin und Kortison aus und mobilisiert damit alle vorhandenen Glukosereserven. 

Ein Patient, der häufig Unterzuckerungen erleidet (u.U. auch unbemerkt, z.B. nachts), bemerkt diese deutlich später, z.B. erst ab einem Blutzucker von 50 mg/dl oder darunter. Das Zeitfenster für eine Notfallbehandlung verkleinert sich für diese Personen. Deshalb ist ein zentrales Therapieziel die Vermeidung von Unterzuckerungen. Hierbei werden dann auch (ggf. überbrückend) erhöhte Zielwerte in Kauf genommen.

Traubenzucker ist ein Einfachzucker und kann daher vom Körper leicht aufgenommen werden. Einen Effekt sieht man meist nach ca. 10-15 min.

Die Anzeichen einer Diabeteserkrankung werden bei Kindern wie bei Erwachsenen durch den erhöhten Blutzuckerspiegel bestimmt. Wenn die Niere diesen Zucker nicht mehr zurückhalten kann  (meist ab einer Schwelle von 180-200 mg/dl) wird vermehrt Zucker über den Urin ausgeschieden. Die Folge ist, dass die Patienten oft (auch nachts) zur Toilette müssen und sehr viel Durst haben. Bei Kindern äußert sich das manchmal durch Einnässen, was insbesondere auffällt, wenn ein Kind schon trocken war. Hinzu kommen Gewichtsverlust, Müdigkeit, Leistungsminderung, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Infektneigung (Harnwegsinfekte, Hautinfektionen,…) und u.U. Sehstörungen.

Für Diabetiker wird im Allgemeinen eine ausgewogene Mischkost empfohlen. Sogenannte komplexe Kohlenhydrate (z.B. Vollkornprodukte) sind günstiger als einfache Kohlenhydrate (z.B. Weißbrot,…). Der Anteil an freiem Zucker in der Ernährung sollte bei <10% (besser: <5%) der täglichen Gesamtenergieaufnahme bzw. <25 g pro Tag liegen.  Ausgewiesene Diabetiker-Produkte sind nicht erforderlich.

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