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Zum Welt-Frühgeborenen-Tag: Happy Birthday Àron!

Erstellt von Katharina Tugend

17.11.2024 Elisabeth-Krankenhaus Essen, Geburt, Kinder- und Jugendmedizin

Die Aufholjagd, die frühgeborene Kinder oft auf sich nehmen müssen, hat Áron nun kurz vor seinem 4. Geburtstag fast beendet. Davon konnte sich die Unternehmenskommunikation selbst ein Bild machen.

Seit seiner Geburt besuchen wir Áron und seine Familie jedes Jahr zum Weltfrühgeborenentag (17. November) und auch zu seinem Geburtstag, der kurz darauf ist. Der Besuch wird von Jahr zu Jahr turbulenter, da Áron und sein großer Bruder Tibor immer mehr Flausen im Kopf haben und vor Energie strotzen.

„Boar, ihr seid so laut! – das sagte letztens ein Freund zu mir. Dabei hatten wir uns schon Mühe gegeben, dass die Jungs leise sind. Aber zwei Jungs, das ist eben schon was anderes,“ erzählt Vater Imre Konyári lachend. Beide Eltern berichten von vielen solcher Momente aus den letzten 12 Monaten. Besonders turbulent lief Árons Taufe ab. Für diese ging es Pfingsten extra nach Ungarn, um die Verbindung zu diesem Teil der Familie zu stärken. „Áron wollte die ganze Zeit dem Priester helfen, sich selbst zu taufen,“ erinnert sich Maria Konyári. Die Taufe wurde aber noch mehr durcheinandergebracht als die beiden Jungs beschlossen, um den Altar herum Fangen zu spielen. Auch eine große Kerze drohte mehrmals umzukippen, da Áron das Tischtuch und den Tisch, auf dem die Kerze stand, zu sehr inspizierte. Der Taufpate musste mehrfach eingreifen und die Kerze retten. Am Ende soll der Priester gesagt haben, dass er noch nie eine solch turbulente Taufe erlebt hat und froh sei, dass es nun vorbei ist. Freunde witzelten, dass dies wohl „die preußische Erziehung“ sein muss, die Kinder in Deutschland erhalten.

Man merkt Áron nicht mehr an, dass er ein sogenanntes Extremfrühchen war. Vor einem Jahr schon waren seine Fortschritte beeindruckend. Physiotherapie und Ergotherapien unterstützen seine Entwicklung weiterhin. Seit August 2023 besucht er den Kindergarten und auch das hat dem aufgeweckten und nach Unabhängigkeit strebenden Jungen noch einmal Aufschwung gegeben. Jetzt hat er endgültig seinen schwierigen Start ins Leben ausgeglichen. 490g wog er bei der Geburt. Auch einige Operationen musste er sehr früh überstehen. Seine Eltern beschäftigen sich weiterhin intensiv mit dieser Zeit, immer mehr Erinnerungen kommen im Alltag hoch und werden verarbeitet. Als die Unternehmenskommunikation erzählt, dass der Bereich der Neonatologie im Elisabeth-Krankenhaus Essen aktuell renoviert wird, ist dies genau ein solcher Moment, in dem Maria sich spontan erinnert: „Ich weiß noch, wie ich morgens den Raum der Neo-Intensivstation betreten habe und eine Pflegerin zu mir sagte, dass Áron weiterhin keine Hirnblutung hatte.“ Hirnblutungen sind bei frühgeborenen Kindern eine häufige Komplikation, ihr Ausbleiben ist Tag für Tag ein Meilenstein.

„Bei mir gab es auch eine solche Erinnerung. Letztes Wochenende ganz plötzlich auf einer Party,“ erzählt Imre. In einem Gespräch mit Freunden ging es um schwerwiegende Diagnosen in der Schwangerschaft und wie man sich dann entscheiden würde. Seine Freunde antworteten alle sehr rational, wie er berichtet. Seine Ehefrau und er waren im Herbst 2020 in einer solch schwierigen Situation. Nachdem klar war, dass mit der Schwangerschaft etwas nicht in Ordnung war, ging das Paar in die Sprechstunde zur Pränatalen Diagnostik von Dr. Daniela Reitz, Chefärztin der Frauenklinik. 350g wog Áron damals im Bauch seiner Mutter. Zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft wären ehr 550g normal gewesen. Imre beschreibt das Gespräch mit der Chefärztin als sehr gut und professionell, aber unter Einbezug der komplexen emotionalen Situation. „Sie hat mir die Augen geöffnet. Man kann an so eine Entscheidung nicht nur rational herangehen. Es gibt so viele Ebenen. Wir wurden gut über das hohe Risiko aufgeklärt. Da hätte man rational anders entscheiden können.“ Maria ergänzt: „Wir haben uns entschieden um jedes Gramm zu kämpfen. Ich musste im Krankenhaus bleiben und wurde jeden Tag untersucht. Und jeden Tag wog Áron ein bisschen mehr. Drei Wochen haben wir geschafft, dann wurde er geboren.“

Nun steht schon der 4. Geburtstag an. Den feiert Áron in Portugal mit seinem Bruder und seinen Eltern. Der Urlaub ist der Versuch der aktuellen Erkältungswelle zu entkommen. Denn Erkältungserkrankungen treffen Áron weiterhin stärker, da seine Lunge anfälliger ist. Auch Árons großer Bruder hat bald Geburtstag. Es wird eine Dino-Party geben. Seine Laterne für den St. Martins-Umzug ist ein selbstgebastelter Flugsaurier. Natürlich fragen wir Áron, was er sich als Motto für seinen Geburtstag wünscht: „Ich will eine Schnecken-Party!“ Eine überraschende Antwort. Maria erklärt, dass er jede Art von Tieren spannend findet, aber Schnecken ihn besonders faszinieren und auch gerne mal mit nach Hause gebracht werden. Imre muss schmunzeln: „Vielleicht wird er irgendwann mal Biologe oder Tierpfleger. Er ist so Tierbegeistert!“

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Text: KT | Bild: KT