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Áron klettert seiner Zeit als Frühgeborener davon

17.11.2022 Elisabeth-Krankenhaus Essen, Contilia, Geburt, Kinder- und Jugendmedizin

Es waren erschwerte Interviewbedingungen, die aber nicht schöner sein könnten: Wir haben Áron kurz vor seinem 2. Geburtstag anlässlich des Weltfrühgeborenentags (17. November) besucht.

Wir trafen einen sehr agilen, aufgeweckten, neugierigen Jungen, der jedes Möbelstück zum Klettergerüst macht. Ruhig sitzen war bei dem aufregenden Besuch der Unternehmenskommunikation nicht möglich.

„Die Zeit im Krankenhaus ist so weit weg. Es scheint in einem anderen Leben gewesen zu sein. Ich bin froh, dass wir damit abgeschlossen haben. Es entwickelt sich alles einfach so positiv,“ sagt Vater Imre Konyári. Im November 2020 kam sein jüngster Sohn in der 27. Schwangerschaftswoche mit nur 490 Gramm Geburtsgewicht zur Welt. Die ersten fünf Monate verbrachte Áron in der Klinik für Neu- und Frühgeborene des Elisabeth-Krankenhauses Essen. Früher wohnte die Familie in unmittelbarer Nähe des Ellis, was damals sehr praktisch war. Vor kurzem sind sie in die Nähe des Baldeneysees gezogen. Den Eltern war es wichtig, dass Áron, der kurz nach seiner Geburt wegen eines angeborenen Lungendefekts operiert werden musste, nicht umgeben von Stadtluft aufwächst. Mittlerweile sind die Lungen in Ordnung, nur Infekte halten sich etwas länger. Imre Konyári sagt aber auch ehrlich: „Es tut gut nicht mehr jeden Tag das Krankenhaus aus dem eigenen Fenster heraus zu sehen. Wir werden allen dort für immer dankbar sein. Wir wurden in dieser Zeit vom Team entlastet, es war immer jemand für uns und unsere Fragen da. Aber es ist wichtig, nicht mehr ständig an diese Zeit erinnert zu werden.“

In den zwei Jahren hat sich noch viel mehr getan. Durch Heilpädagogik und Physiotherapie konnte Áron schon einiges aufholen. Mittlerweile läuft er selbstständig die ersten tapsigen Schritte. Beim Klettern hingegen ist er schon ein absoluter Profi. Seine ersten Worte waren Pepper und Dino – Mama und Papa folgten aber zum Glück schnell. Neben einer guten medizinischen Versorgung bei Frühgeborenen ist vor allem auch die anschließende Förderung und Unterstützung sehr wichtig. Mutter Maria Konyári gibt zu bedenken: „Wir lernen gerade erst richtig, was es bedeutet, ein frühgeborenes Kind zu haben. Der Vergleich mit anderen Kindern macht es oft deutlich. Áron ist immer der Kleinste. Er hat nicht wie andere intuitiv Laufen gelernt, sondern durch Therapien und ständige Wiederholungen. Auf der anderen Seite ist er sehr selbstständig. Wir sehen, wie er immer mehr seine eigene Persönlichkeit zeigt. Er weiß genau, was er will.“ Sie ist froh, dass im Jahr 2022 noch kein einziger Besuch im Krankenhaus nötig war. Im Januar 2023 steht noch ein Termin in unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an – es ist eine Abschlussuntersuchung.

„Ich zeig Dir jetzt unser Zimmer,“ auch der große Bruder Tibor hat Freude an unserem Besuch. Vater Imre muss lachen, seine Hauptaufgabe sei nun, immer die Jungs einzufangen und das sei gar nicht so leicht. Er erzählt aber auch, dass die Zeit damals für den großen Bruder gar nicht so einfach war. Sie versuchten Tibor alles kindgerecht zu erklären, denn auch den Geschwistern von frühgeborenen Kinder wird viel abverlangt. Er wächst aber in seine Rolle als großer Bruder hinein. Beide Jungs haben bald Geburtstag. Ihre Oma wird extra aus Ungarn anreisen. Wir gratulieren Tibor und Áron ganz herzlich zum 4. und zum 2. Geburtstag!

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Text/Foto: KT