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Mittendrin – Mitten in der Woche: Impulse der Krankenhausseelsorge zum Advent

01.12.2021 Philippusstift, Contilia

Mittwochs im Advent – so ist die Gebetszeit für Mitarbeitende, Genesende, Patient:innen und Angehörige überschrieben. Abwechselnd gestaltet von der katholischen und evangelischen Krankenhausseelsorge des Philippusstift. Gemeinsam in der Krankenhauskapelle sollten die Impulse stattfinden – doch gemeinsam, das ist angesichts der aktuellen Infektionslage nicht möglich.

Wir möchten Ihnen deshalb Gelegenheit bieten, auf diesem Wege an den Gedanken teilzuhaben. Gönnen Sie sich einige Augenblicke der Ruhe und gehen mit auf die Reise durch den Advent.
Mittendrin, mitten in der Woche, mitten am Tag, mitten im Leben - wird es jetzt jeweils mittwochs die gesamte Adventszeit hindurch einen kurzen Impuls geben. Mit Blick auf den Advent, auf unser Leben, in unsere Sehnsucht!
Den Anfang macht an diesem Mittwoch Doris Broszeit von der katholischen Krankenhausseelsorge:

Ich weiß nicht, ob bei Ihnen in diesem Advent Besinnlichkeit aufkommen will. Ich merke, mir fällt das schwer im Coronajahr zwei. Was gestern noch galt, gilt schon heute nicht mehr, die Pandemie greift immer mehr um sich und prägt unser aller Leben, man läuft wie auf Eiern durch die letzten Wochen des Jahres. Aber gerade jetzt brauchen wir doch innere Kraft um diesen Winter zu bestehen.
Darum soll es gehen in diesen Mittwochsimpulsen im Advent: was gibt uns, was gibt Ihnen innere Kraft.

Der Advent will so eine Zeit des Kraft-Tankens sein: mit seinen vertrauten Riten, den Liedern, dem Gebäck, dem wachsenden Licht des Adventskranzes und der Vorfreude auf Weihnachten.

Die erste Kerze brennt schon seit dem letzten Sonntag. Der Advent, diese schöne Wartezeit auf ein Mehr an Leben, das Gott uns und wir einander schenken können, hat schon begonnen.
Wenn Sie einen Adventskalender bekommen haben, dann haben Sie heute Morgen das erste Türchen geöffnet. Und wenn Sie keinen bekommen haben, schenken wir Krankenhauseelsorgenden Ihnen heute einen mit guten Worten, die man sich mal ausleihen kann in diesen verrückten Tagen. Sie können ihn gleich in der Kapelle abholen, wenn Sie mögen. Und dabei auch einen Blick auf unseren Adventskranz werfen.
Tag für Tag öffnen wir in unseren Adventskalendern eine Tür. Meist kommt etwas Schönes zum Vorschein. Schokolade soll ja glücklich machen oder eine kleine Überraschung uns sagen: „schön, dass du da bist“.  Tag für Tag schließt sich aber auch ganz leise ein Türchen unseres einmaligen Lebens. Auch das ist Leben.

So schreibt es der Dichter Andreas Knapp:

adventskalender
tag für tag
schließt sich leise
ein türchen deines lebens
und deine möglichkeiten fallen unwiderruflich ins schloss
die verriegelte tür
in der mitte aber
du selbst
öffnest du dich
vielleicht schaut dich dann überraschend ein kind an.

Überraschend aber wahr: am besten bereiten wir uns auf Weihnachten vor indem wir uns öffnen. In der ersten Adventswoche, wenn Sie mögen, vielleicht für die Frage; was gibt mir die innere Kraft vertrauensvoll und gelassen, aber überlegt und verantwortungsvoll durch diese Wochen zu kommen. Mir ganz persönlich: die Natur? Ein Gespräch? Ein stiller Moment um bei mir anzukommen? Musik? Dann: es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Zum Beispiel das Kind in sich nähren. Damit wir glauben lernen: GOTT IST BEI UNS - in gesunden wie in kranken Tagen unseres Lebens. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit.

Ihre Doris Broszeit,
Kath. Krankenhausseelsorgerin im Philippusstift.
6400-2235