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Aortenaneurysma bei Hochaltrigkeit: Stents stabilisieren die Aorta

Erstellt von Dorothee Renzel

12.04.2021 Contilia Herz- und Gefäßzentrum, Elisabeth-Krankenhaus Essen, Herz und Gefäße

Endovaskuläre Aortenreparatur im Elisabeth-Krankenhaus Essen

Wolfgang Hober freut sich auf den Frühling. Der 92jährige Rentner hat sich gerade in der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie im Elisabeth-Krankenhaus Essen einer Stentimplantation bei Bauchaortenaneurysma unterzogen. Nach nur vier Tagen stationärer Behandlung konnte er wieder nach Hause. 

„Heute weiß ich, dass dieses über 6 cm messende Aneurysma eine große Gefährdung für mich und mein Leben dargestellt hat. Es hätte platzen können und das wäre lebensbedrohlich gewesen“, erzählt  Wolfgang Hober. Das Aortenaneurysma habe ihm im Alltag keinerlei Beschwerden gemacht. „Ich wusste um das Aneurysma, aber ich hatte keine Beschwerden. Ich habe immer einen regelmäßigen Check machen lassen. Bei der letzten Untersuchung war klar, dass schnell gehandelt  werden muss, weil das Aneurysma massiv an Größe zugenommen hat. Zum Glück  habe ich im Elisabeth-Krankenhaus Essen kurzfristig den Termin erhalten.“

Aortenaneurysma bei Hochaltrigkeit: Die Endo-Operation erlaubt die sichere und minimal-invasive Ausschaltung bei über 90% der Fälle

Ein solcher endovaskuläre Aorteneingriff, wie er bei Wolfgang Hober durchgeführt wurde, sei vor 30 Jahren überhaupt nicht denkbar gewesen, so Prof. Johannes Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie im Contilia Herz- und Gefäßzentrum. Bei der Endovaskulären Aortenreparatur werden Stents zur Stabilisierung der Hauptschlagader, der sogenannten Aorta, implantiert. „Das ist wirklich eine tolle medizinische Technik, die gerade älteren Menschen zugutekommt bei einer Sterblichkeit von unter 1% bei großer Routine in unserem Aortenzentrum. Wichtig ist vor allem eine detaillierte Vorbereitung und Ausmessung der Endoprothesen am  3D Messplatz und eine perfekte Planung, die mit rund 60 Minuten meist länger dauert als die gesamte Operation. Nach erfolgreicher Durchführung  - ohne großen Bauchschnitt und nur kurzem Krankenhausaufenthalt - bedeutet die Ausschaltung des Aneurysmas für die Patienten eine wesentlich  bessere Lebensqualität – nicht zuletzt ohne Angst davor, dass das Aneurysma platzen könnte“, so Hoffmann. „Lebenslange jährliche Kontrollen sind aber auch nach der Operation zur Erkennung von Komplikationen notwendig, das ist ähnlich wie die Routine TÜV-Überprüfung beim Auto“. 

Bei einem Aortenaneurysma  handle es sich um eine  Alterserkrankung, gut 20 Prozent der Patienten seien bei der notwendigen Operation über 80 Jahre alt, erklärt Prof. Johannes Hoffmann. „Dank der neuen Technik kann bei über 90% unserer Patienten auf einen Bauchschnitt verzichtet werden und auch betagte Patienten können sehr bald wieder nach Hause“.

So wie Wolfgang Hober, der sich freut, in seinem Garten wieder unbeschwert Hand anzulegen und gemeinsam mit seiner Frau den einen oder anderen Spaziergang unternehmen zu können.