Mülheimer Künstler dankt Herzmedizin für die Behandlung mit bekanntem CORONA-Gemälde
26.08.2021 St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr, Contilia, Herz und Gefäße
Malen ist sein Leben. Im Juli war es für ihn mit diesem Leben ̶ nach eigenen Worten ̶ „kurz vor knapp“. Der Mülheimer Künstler Reinhard K. J. Boscheck hatte einen Herzinfarkt erlitten.
Rückblickend war dies für den 70-Jährigen ein Glücksfall, denn der Infarkt wurde diagnostiziert und die medizinische Hilfe kam rechtzeitig. Nun kann er weiter malen. Sein Dank an das Team der Herzmedizin hängt nun im St. Marien-Hospital Mülheim: Boschecks bekanntes Gemälde „Corona und Gesellschaft“ aus dem Jahre 2020, das schon Bundeskanzlerin Angela Merkel als „Zeitzeichen“ würdigte. Der geeignete Platz für die großformatige Leihgabe ist auch gefunden: An einer Wand zwischen der Station Elisabeth (wo viele Corona-Patienten behandelt wurden) und Station Josef, auf der Patienten wie Reinhard Boscheck von der Herzmedizin versorgt werden.
Eigentlich standen beim Maler Reinhard K. J. Boscheck die Rückenprobleme im Vordergrund. Er war kurz vor einem operativen Eingriff: „Wäre der Infarkt während dieser Operation passiert, wäre es mit mir vorbei gewesen. Insofern war der Infarkt im Juli eine glückliche Fügung für mich“, erzählt der Mülheimer Künstler. Mit Leidenschaft und Begeisterung malt er tagsüber in seinem Atelier AP3 an der Pestalozzistraße. Am Mittag legt er eine kurze Pause Zuhause ein. Dort spürte er an einem Julifreitag wie vom Kiefer bis zum Scheitel ein sehr starker Schmerz über sein Gesicht zog. „Diese eigenartigen Schmerzen“ alarmierten ihn, denn schon vor sieben Jahren hatte er einen ersten Herzinfarkt. Ein befreundeter Arzt riet ihm „sofort ins Krankenhaus“ zu fahren. Auch seine innere Stimme sagte: Das kennst Du. Abfahrt! Im Linksherzkatheterlabor am St. Marien-Hospital Mülheim angekommen, fand Oberarzt Dr. Danan Zhu eine ungewöhnliche Situation vor: „Da gab es schon mehrere Stents und wir mussten möglichst schnell das betroffene Zielgefäß finden“, so der Kardiologe und Experte im Herzkatheterlabor. Nach einigen Tagen konnte Reinhard K. J. Boscheck das Krankenhaus wieder verlassen. Das Arbeiten geht wieder gut und er macht Pläne für einen Tag der offenen Tür im Atelier Ende November 2021.
Dass das Malen wieder möglich ist, ist für den Vollblut-Künstler „lebenswichtig“. So überlegte er, wie er dem Herzmedizin-Team von Chefarzt Prof. Heinrich Wieneke seinen Dank ausdrücken konnte. Mit der Leihgabe des Corona-Gemäldes schließt sich ein Kreis für ihn, auch inhaltlich. Das im letzten Jahr entstandene Werk beschäftigt sich gesellschaftskritisch mit der Corona-Pandemie und zeigt auch die herausfordernde Situation in einem Krankenhaus. Das Acrylbild ist zweigeteilt, so wie Boscheck auch die Gesellschaft erlebt hat: Während auf der linken Seite Menschen ohne Maske gezeigt werden, die keinen Abstand halten und gegen Corona-Maßnahmen protestieren, zeigt die rechte Hälfte den Alltag von Menschen mit Maske beim Einkaufen oder auch Trauern. Das Werk zeigt auch eine Szene im Krankenhaus, in der in Schutzkleidung gehülltes Personal um das Leben eines beatmeten COVID-Patienten ringt. Die Darstellung ist gewohnt realistisch und die Farben sind ausdrucksstark.
Das Acrylgemälde fällt im St. Marien-Hospital Mülheim auf und kommt gut an: Nicht nur beim Herzkatheterlabor-Team Dr. Danan Zhu, Sabine Baumert und Kardiologe Prof. Wieneke, sondern auch bei den Teams auf den Stationen. Es ist eine besondere Wertschätzung für etwas, was sie tagtäglich versuchen: Patienten zu helfen, auch in Corona-Zeiten.
Reinhard K. J. Boscheck arbeitet in seinem Atelier AP3 in der Pestalozzistraße 3 in Broich, veranstaltet dort Ausstellungen und gibt dort auch Kurse. Interessenten können ihn unter der Rufnummer: 0178 8978177 erreichen.
Foto: Der Mülheimer Künstler Reinhard K. J. Boscheck (r.) dankt dem Team der Herzmedizin (Foto von l.n.r.) Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Sabine Baumert und Dr. Danan Zhu mit der Leihgabe seines Gemäldes „Gesellschaft und Corona“. Das Werk hängt jetzt im St. Marien-Hospital Mülheim. SMH, Katharina Landorff