Pflegeleitbild
Wir verstehen professionelle Pflege als zielgerichtetes Handeln, das auf speziellem Fachwissen, theoretischen Konzepten und beruflicher sowie persönlicher Erfahrung basiert. Darüber hinaus soll es dem Einzelnen sowie seinem Umfeld die notwendigen Hilfen zur bestmöglichen Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit zur Verfügung stellen. Wir unterstützen unsere Patienten in ihrer individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit und arbeiten gemeinsam mit dem Patienten und seinen Angehörigen an der Bewältigung der Erkrankung. Daher liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit darin, die Gesundheit und Selbstständigkeit des Patienten zu fördern und zu erhalten. Wir arbeiten nach einem patientenbezogenes Behandlungs- und Pflegekonzept, in dem der Patient feste pflegerische, therapeutische und ärztliche Ansprechpartner:innen erhält. Das Arbeiten in berufsübergreifenden Teams ermöglicht uns eine individuelle und umfassende Betreuung des Patienten. Der Informationsaustausch mit den entsprechenden Berufsgruppen und die gemeinsame Visite unterstützen diese Zielsetzung
Aktivierung und Förderung der Ressourcen
Zur pflegerischen Problemlösung orientieren wir uns am Pflegemodell nach Virginia Henderson. Als Grundlage ihrer Theorie ist der Mensch im Ganzen „umfassende Pflege“ zu sehen. Familie, Beruf, soziales Umfeld und seine Bedürfnisse sind in die Pflege mit einzubeziehen. Ausgehend von den Aktivitäten des täglichen Lebens (Pflegemodell Nancy Roper) ermitteln wir den Pflegebedarf und planen die individuelle Pflege, die stellvertretend, unterstützend oder beratend handelt, wo der Kranke seine Bedürfnisse nicht angemessen selbst erfüllen kann. Durch Aktivierung und Förderung seiner Ressourcen unterstützen wir den Patienten dabei, den größtmöglichen Grad an Autonomie zurück zu erlangen.
Pflegetherapeutische Gruppen
In der psychiatrischen Pflege gestalten wir die Pflegebeziehung entsprechend dem Modell der interpersonellen Pflege nach Hildegard Peplau. Dabei nehmen wir in den verschiedenen Phasen der Beziehung zum Patienten unterschiedliche Rollen ein, die wir kontinuierlich dem Zustand des Patienten anpassen. Uns ist bewusst, dass unser Verhalten gegenüber dem Patienten zum Gelingen der Pflege beiträgt. Daher reflektieren wir die Interaktion und sind dabei bereit, eigene Haltungen, Motive und Handlungen kritisch zu hinterfragen und zu korrigieren. Jede Pflegekraft kann ihr Handeln gegenüber dem Patienten erklären und begründen. Wir sorgen für verlässliche Strukturen, die für Sicherheit und Orientierung sorgen und schaffen für geschützte Räume zur Erprobung neu erlernter Verhaltensmuster. Eine sichere Struktur mit alltagsnahen Anforderungen und lebensnahen Situationen ermöglicht dem Patienten praktische und soziale Lernerfahrung und Lernerfolg. Pflegetherapeutische Gruppen bieten dem Einzelnen Lernmöglichkeiten im sozialen Kontext, die er im Einzelkontakt nicht erfahren kann.
Spezielles Fachwissen, Methoden und Handlungskompetenzen
Wir sind uns unserer Verantwortung und Verpflichtung bewusst, unser Wissen kontinuierlich zu erweitern und zu vertiefen. Dazu nutzen wir unser Personalentwicklungskonzept sowie regelmäßige Fallbesprechungen und Fortbildungsveranstaltungen. Mitarbeitende, die an Fortbildungen teilnehmen, stellen deren Inhalte im Pflegedienst vor. Unsere Teams greifen Inhalte aus Fortbildungen auf und setzen sie in der praktischen Arbeit sowie in Projekten um und unterstützen sich so gegenseitig mit ihrem Fachwissen stations- bzw. bereichsübergreifend. Als Fachliteratur ist für die Pflege in allen Bereichen das aktuelle Buch „Pflege heute“ bindend, das auf allen Stationen allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht. Dieses Buch wird auch von der Katholischen Pflegeschule als Standardliteratur verwendet, so dass zwischen Ausbildung und Praxis ein Konsens über das aktuelle Fachwissen besteht. Zusätzlich verfügen alle psychiatrischen Stationen über das Buch „Die interpersonale Beziehung in der Pflege, Hildegard Peplau, ausgewählte Werke“. Darüber hinaus haben wir für spezifische Pflegethemen in den Kath. Kliniken Ruhrhalbinsel Pflegestandards entwickelt, die im hauseigenen Intranet hinterlegt sind und für alle Pflegekräfte bindend sind.