Familienlotsinnen

Familienlotsinnen unterstützen werdende und frischgebackene Eltern in den ersten Jahren: Elisabeth-Krankenhaus Essen nimmt an Pilotprojekt teil

Ungünstige Lebensbedingungen können die Entwicklung eines Kindes stark beeinflussen. Deshalb soll mit Hilfe von Familienlotsinnen ein umfangreiches und lückenloses Unterstützungsangebot für Eltern und deren Neugeborene entstehen, das alle Fragen und Probleme abdeckt, die im Leben mit einem Kind entstehen können – so zum Beispiel gesundheitliche und sozialpädagogische Hilfen, eine mental unterstützende Betreuung sowie wirtschaftliche, aufenthaltsrechtliche und Integrationshilfen.

Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.

Spätestens einige Wochen nach der Geburt des ersten Kindes verstehen viele Eltern, was hinter dem Sprichwort steckt. Mit zunehmender Agilität, jedoch spätestens nach der Geburt von Geschwisterkindern sind viele Eltern endgültig mit ihrem Latein und vor allem mit ihren psychischen und physischen Kräften am Ende. Doch auch in der Zeit vor der Geburt oder bei unerwartet eintretenden oder lebensverändernden Ereignissen kann eine Einbettung in ein funktionsfähiges Familiennetzwerk eine große Unterstützung für Mütter und Familien bieten.

Deshalb haben sich das Elisabeth-Krankenhaus, die Stadt Essen und das Netzwerk Kinderzukunft das Ziel gesetzt, ein Unterstützungsangebot vor Ort in Form von Familienlotsinnen zu schaffen, die Informationen und erreichbare Angebote zur Verfügung stellen und bezüglich Themen der gesunden Versorgung, Entwicklung und Erziehung von Kindern vermitteln

Um den Start eines Kindes ins Leben von Anfang an positiv zu gestalten, nehmen die Lotsinnen bereits im Krankenhaus Kontakt auf und besprechen, welche Hilfe benötigt wird. Einige Fragestellungen entstehen dagegen erst Tage oder Monate nach der Geburt. Der Lotsendienst ermöglicht auch dann noch eine zielgerichtete Beratung und Unterstützung der Betroffenen.

Das Angebot richtet sich an Familien mit den verschiedensten Bedarfen:

• Während Alleinerziehende möglicherweise Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder finanziellen Belangen benötigen, ist für junge Mütter Unterstützung beim Sicheren Start und den Schwangerenberatungsstellen von Interesse.
• Andere Familien haben Themen wie Aufenthaltsrecht und Integrationsprobleme.
• Mütter, die finanziell nicht ausreichend abgesichert sind, erhalten häufig keine Informationen darüber, dass sie die notwendige Erstausstattung ihres Babys vor der Geburt bei den Beratungsstellen über den Fond Mutter und Kind beantragen können.

Sämtliche Themen rund um die die ersten drei Lebensjahre eines Kindes können mit dem Team der Familienlotsinnen besprochen werden.

Die Inanspruchnahme aller Angebote ist kostenlos und freiwillig.